Unsere Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst nehmen in ihrer Ausbildung an einer Studienfahrt zur Erkundung der Bildungssysteme ins europäische Ausland teil. Die Fahrten werden in der Veranstaltung VINN (Innovieren in Unterricht und Schule mit dem Schwerpunkt bildungspolitisch relevanter Fragestellungen) vorbereitet und evaluiert.

Ziel der Fahrten ist es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Bildungssysteme zu erkunden und wertvolle Ideen in die eigene Arbeit an den Ausbildungsschulen in Mittelhessen in den Unterricht zu überführen.

Im Folgenden sind die Berichte der durchgeführten Europa-Studienfahrten:

Studienfahrt nach Stockholm 2025: Einblicke ins schwedische Bildungssystem und gelebte Beziehungsarbeit

Im Rahmen der Studienfahrt nach Schweden besuchten wir vom 04. bis 09. Mai 2025 verschiedene Bildungseinrichtungen in der Region Stockholm. Hierbei lag der Schwerpunkt auf dem Vergleich deutscher und schwedischer Schulstrukturen. Zu Beginn der Reise erkundeten die 10 mitgereisten Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst und das Ausbildungsteam Ande Moll und Timo Schweighöfer das Kunskapsgymnasiet in Västerås. Die private Oberstufenschule mit 260 Lernenden ist Teil der Kunskapsskolan-Stiftung, welche landesweit mehrere Bildungseinrichtungen betreibt. Durch verschiedene Unterrichtshospitationen sowie das anschließende Gespräch mit Lehrkräften und der Schulleiterin Kerstin Larsson wurde deutlich, dass hier großer Wert auf individuelle Förderung und selbstgesteuertes Lernen gelegt wird. Eine moderne Architektur mit offenen, lichtdurchfluteten Räumen komplettierte das innovative Schulkonzept. Ein weiteres Highlight war der Besuch der internationalen Hotell- och Restaurangskolan in Stockholm, der größten Schule ihrer Art in Schweden. Das berufliche Gymnasium beeindruckte durch eine moderne Ausstattung mit professionellen Lehrküchen, Bars und Restaurants, in denen die Auszubildenden reale Arbeitssituationen erleben. Das von den Schülerinnen und Schüler frisch zubereitete Mittagessen, welches wir gemeinsam in der schuleigenen Kantine einnahmen, zeugte von der hohen Ausbildungsqualität. Des Weiteren wurde durch den gemeinsamen Rundgang und die Präsentation von Lehrer Joakim Kässlin deutlich, dass Werte wie Diversität, Toleranz und Inklusion an dieser LGBTQ+-zertifizierten Bildungseinrichtung aktiv gelebt werden. Geschlechtsneutrale Toiletten und ein respektvoller Umgang machten deutlich, wie selbstverständlich Vielfalt hier im Schulalltag verankert ist. Diese Haltung war ebenso inspirierend wie die Professionalität der Lernenden. Als wesentlicher Unterschied zur dualen Ausbildung in Deutschland konnte herausgearbeitet werden, dass hier im ersten Ausbildungsjahr zunächst eine rein schulische Ausbildung erfolgt, bevor die Praxisphase in den Betrieben beginnt. Den Abschluss bildete der Besuch der Noblaskolan in Saltsjö-Boo. Als sogenannte „free school“ mit insgesamt 950 Lernenden von der Vorschule (Alter 5-6 Jahre) bis zur Grundschule (Klassen 1-9) wird sie von einem freien Träger (Academica) betrieben. Durch den sogenannten „Skolpeng“ ist sie allerdings auch staatlich gefördert. Die Schulleiterin Anneli Strand berichtete, dass die Bildungseinrichtung dadurch mehr Freiheiten in der Gestaltung von Prozessen und Entscheidungen besitzt. So konnte z. B. die Integration von digitalen Endgeräten in den Unterricht flexibel angepasst werden, als bei den jüngeren Lernenden (Klasse 1-4) vermehrt Defizite in der Lese-, Schreib- und Rechenkompetenz sowie Feinmotorik festgestellt wurden. Darüber hinaus berichtete Hanna (Koordinatorin für special needs), dass in jeder Klasse neben der eigentlichen Lehrkraft eine Assistentin bzw. ein Assistent zur Verfügung steht, um die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten. Für uns wurde im Verlauf der Studienfahrt vor allem eines klar: Beziehungsarbeit steht im Zentrum der schwedischen Bildungspraxis. Lehrkräfte begleiten Lernprozesse individuell, Bewertungen treten in den Hintergrund (erst ab Klasse 6), und Vielfalt wird aktiv gelebt. Besonders inspirierend war die Initiative einer Lehrkraft im Vorbereitungsdienst, die gemeinsam mit Helena eine Brieffreundschaft zwischen der Noblaskolan und einer Kindertagesstätte in Deutschland auf den Weg brachte – ein starkes Zeichen für gelebte europäische Zusammenarbeit.

Geschichte und Traditionen im Elsass – Studienfahrt nach Frankreich 2025

Am 05. Mai 2025 starteten drei vollgepackte Autos Richtung deutsch-französische Grenze. 10 LiV mit ihren Ausbildungskräften Barbara Rustige und Carsten Klein führen die Studienfahrt mit dem Schwerpunkt: „Geschichte und Traditionen im Elsass, Europapolitik sowie Schule in der Grenzregion. Wie entwickelt sich eine Bevölkerung unter wechselnder Nationalität und welche Auswirkung hat dies auf die schulische Ausbildung?“ in fünf Tagen durch.

Nach einer kurzen Pause am deutschen Weintor, ging es direkt weiter Richtung Hagenau und Richtung europäischer Austausch. Während unserer fünf Tage in Straßburg und Umgebung besichtigten wir insgesamt drei verschiedene Schulen (PLP Biotechnologie Santé Envionment, das Lycée Robert Schuhmann und das Lycée Heinrich Nessel), alle mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Bildungsgängen. Wir bekamen spannende Einblicke in das französische Schulsystem, was geprägt ist von Ganztagsunterricht, einer 80-prozentigen Abiturquote und einer Zentrierung auf Paris. Wir lernten, dass es in Frankreich viele verschiedene Arten von “Abitur” gibt und dass mittlerweile viele Schülerinnen und Schüler kein Studium mehr beginnen, weil es viel mehr Abiturienten als Studienplätze gibt. Wir beobachtetn aber auch, dass sich die Lehrkräft in Frankreich viel mehr auf den eigentlichen Unterricht konzentrieren können, weil Systeme geschaffen wurden, die ihnen die vielen organisatorischen Aufgaben abnehmen.

Neben den Schulbesuchen durfte ein kultureller Austausch aber auch nicht fehlen. Wir besichtigten viele Institutionen, die sich intensiv mit der spannenden Geschichte des Elsass beschäftigten. Darunter vielen die Gedenkstätte in Schiermeck, der Großunterstand Hatten und das Fort Mutzig. Insbesondere wurde hier die Zeit zwischen 1870 und 1945 behandelt, in der das Elsass viermal die Staatsangehörigkeit wechselte. Ganz nach dem diesjährigen Motto “Gegen Krieg” erfuhren wir viel über die Auswirkungen, die die Machtkämpfe auf diese spannende Region hatten. Uns wurde stark verdeutlicht, wie wichtig eine Friedens- und Freundschaftskultur in Europa ist.

Dies verdeutlichte in Straßburg dann das Europaparlament. Da unser Besuch auch auf einen der Sitzungstage viel, konnten wir für eine halbe Stunde der spannenden Debatte im Plenarsaal zuhören, die sich viel um die Energie der Zukunft in Europa drehte. Zusätzlich erkundeten wir die Stadt mit einer Bootstour, die uns an allen wichtigen Orten vorbei führte und Einblicke in die Geschichte der Stadt Straßburg gab.

Unter dem diesjährigen Motto “Gegen Krieg” durften wir die deutsch-französische Freundschaft hautnah erleben und neu erkennen, wie wichtig europäische Zusammenarbeit ist.

Auf den Spuren innovativer Bildungskonzepte: Studienfahrt in die Schweiz 2025

Für neun LiVs ging es an verschiedene Orte in der Schweiz, ganz unter dem Motto: „Bildung ist ein Geschenk“. Dabei erlebten wir, wie Vielfalt und Individualisierung im Fokus der Bildungseinrichtungen stehen.
Den Auftakt machte die Sekundarschule Frenkendorf. In Pavillon C wird die Pädagogik nach dem Prinzip „Lernen mit Kopf, Herz und Hand“ ganzheitlich umgesetzt. Dies zeigte sich nicht nur in der Lernumgebung, sondern auch im sozialen Raum durch die Vernetzung im Ort und die Vermittlung von Werten im altersübergreifenden Miteinander. Der Leitgedanke MUT (Miteinander, Unkonventionell, Tun) stand im Mittelpunkt des Vormittags. Sowohl die Lehrcoaches als auch die Lernenden führten uns durch den Tag und gaben Einblicke in ihr Schulleben. Die Pädagogik wurde uns von den Lernenden aus erster Hand vermittelt, indem sie uns an ihrem Alltag teilhaben ließen und aus ihrer Perspektive berichteten. Die LiVs wurden ermutigt, anders zu denken und innere Barrieren abzubauen.
Die nächste Station war die IDM in Thun. Die Vision „Wir fördern und stärken Menschen“ zeigt sich hier in vielfältiger Weise. Evelyn Mischler, die Vizedirektorin, betonte, dass Innovation ein Prozess ist, der von allen gelebt werden muss. Der Antrieb liegt darin, die Lernenden ins Zentrum ihres Tuns zu stellen. Besonders eindrücklich war die Präsentation des Herzensprojekts der Schule, LGBTQIA+, das seit 2021 läuft. Diona Maloku berichtete mit großer Begeisterung über dieses Projekt, das darauf abzielt, die Schule zu einem sicheren Ort für alle Lernenden zu machen. Lehrpersonen und Lernende müssen für dieses Thema sensibilisiert werden. Der Inklusionsgedanke und die Sichtbarkeit wurden hervorgehoben, während sie über die Herausforderungen und Chancen für das gesamte Team berichtete. Auch hier steht der Prozess im Vordergrund, sodass das Projekt weiterhin wächst.
An den sieben Standorten der IDM Thun hatten die LiVs die Möglichkeit, den Standort Nähwerk IDM näher zu erkunden. Hier vermittelte Sabine Portnier den Innovationsgedanken. Anschließend erlebten die LiVs das Atelier und tauschten sich mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Nähwerks aus.
Das Institut Beatenberg bildete den krönenden Abschluss der Erkundungstour durch die Schweiz. Sandro Müller empfing die LiVs inmitten der Berge und gab tiefere Einblicke in die Bildungsorganisation. Der Austausch drehte sich um die schulische Entwicklung nach dem Motto: „Wer etwas nicht möchte, findet Gründe. Wer etwas verändern will, sucht Wege.“ Am Nachmittag erkundeten die LiVs das Lernteam und das LIP (Lernen nach individuellem Plan) durch Begegnungen. Viele neue Inspirationen wurden mit nach Gießen genommen, darunter der wertvolle Rat, nicht zu versuchen, keine Fehler zu machen. Der Lehrberuf ist ein Handwerk, das erlernt werden muss – und genau darum geht es. Wir machen uns auf den Weg. GRÜEZI!

Beruﬂiche Schulen mit Vorbildcharakter – ein Bericht zur Studienfahrt nach Südtirol 2025

Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst besuchten mit ihren beiden Ausbildungskräften Maike Exner und Christoph Schubert beruﬂiche Bildungseinrichtungen in Südtirol. Mit den Besuchen in der Landesfachschule für Sozialberufe Hannah Arendt, dem Berufsbildungszentrum Emma Hellenstainer und der Lehrkräfteausbildung in Brixen erhielten die LiV wertvolle Einblicke in pädagogische Konzepte, schulische Organisationen und die beruﬂiche Lehrkräfteausbildung.
Den Auftakt bildete am 13. Mai 2025 der Besuch der Hannah-Arendt-Schule in Bozen, einer Landesfachschule für Sozialberufe. Diese bietet seit den 1980er-Jahren praxisnahe Ausbildungen im Sozial- und Pﬂegebereich an und hat sich seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Die Schule zeichnet sich durch ein breites Angebot an Grundausbildungen, Weiterbildungen und Spezialisierungen aus und integriert dabei regelmäßig Praktika in den vollschulischen Unterricht. Die Unterrichtsorganisation ist bemerkenswert ﬂexibel: Lehrpläne werden von den Lehrpersonen eigenständig erstellt, was eine hohe Praxis- und Kompetenzorientierung ermöglicht. Besonders eindrucksvoll ist das Konzept der „Lernwerkstatt“, bei dem ein theoretischer Input in realitätsnahe Fallbeispiele mündet, die schließlich in praktischen Produkten umgesetzt werden – beispielsweise in einem mehrsprachigen Podcast zu digitalen Medien zum Thema Mülltrennung.
Die Lehrpersonen der Schule verstehen sich zunehmend als Lernbegleiter ihrer Lerngruppen. Auch die Bewertung erfolgt im Team und orientiert sich an der individuellen Lernentwicklung. Inklusion wird an der Schule aktiv gelebt: Bei diagnostizierten Förderbedarfen wird automatisch eine zweite Lehrkraft zur Klasse gestellt, die für alle sichtbar im Unterricht mitarbeitet. Zusätzlich unterstützen Integrationsfachkräfte gezielt einzelne Lernende. Insgesamt vermittelt der Besuch ein überzeugendes Bild einer modernen, praxisnahen und inklusiven Bildungseinrichtung mit reﬂektierter Haltung und innovativen Ansätzen.
Am folgenden Tag, dem 14. Mai 2025, besuchten wir das Berufsbildungszentrum Emma Hellenstainer in Brixen, das sich auf Ausbildungen in den Bereichen Gastronomie, Hotellerie und Kulinarik spezialisiert hat. Die Ausbildung erfolgt im Dualsystem oder in Vollzeit und ist stark praxisorientiert, unter anderem durch die Kooperation mit der Handelskammer und den regionalen Betrieben.
Besonders herausragend ist das pädagogische Konzept „LiE – Lernen in Eigenverantwortung“, das Selbstorganisation, Entscheidungsfähigkeit und Motivation fördert. Die Lernenden wählen dabei selbstständig ihren Lernraum, das Niveau der Aufgaben sowie die Arbeitsform. Der Unterricht ist in zwei Phasen gegliedert: Zunächst erfolgt eine strukturierte Einführung mit Zielvereinbarung, anschließend arbeiten die Lernenden eigenverantwortlich an den Aufgaben, unterstützt von den Lehrkräften in ihrer Rolle als Coach. Die Leistungsbewertung orientiert sich an drei Kompetenzstufen – Basis-, vertieftes und Expertenwissen – und wird individuell angepasst.
Die Atmosphäre an der Schule ist von gegenseitigem Respekt, Oﬀenheit und Vertrauen geprägt. Lehrkräfte reﬂektieren ihre Rolle bewusst und beschreiben sich weniger als reine Wissensvermittler, sondern vielmehr als Wegbegleiter in der Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen. Schülerinnen und Schüler berichten, dass sie durch das Konzept neue Motivation und ein stärkeres Selbstbewusstsein im Lernprozess entwickeln. Besonders hervorzuheben ist auch der diﬀerenzierte Umgang mit Feedback. Lob wird gezielt und unterstützend eingesetzt, ohne inﬂationär zu wirken. Der Besuch hinterlässt den bleibenden Eindruck einer Bildungseinrichtung, die fachliche Ausbildung und persönliche Entwicklung in vorbildlicher Weise miteinander verbindet.
In beiden Schulen ist die Digitalisierung Teil des Schulalltags: Digitale Tafeln in allen Unterrichtsräumen, Teams für die Onlinekommunikation und WebUntis als digitales Klassenbuch sind nur einige Beispiele für die erfolgreiche Nutzung digitaler Medien. Den Lernenden bietet sich die Möglichkeit digitale Endgeräte wie z.B. Notebooks und Tablets auszuleihen oder die in den Medienräumen vorhandenen PCs zu nutzen.
Am 15. Mai 2025 fand ein Treﬀen mit Verantwortlichen der Lehrkräfteausbildung in Brixen statt, bei dem wir umfassende Einblicke in das System der berufsbegleitenden Ausbildung von Lehrpersonen in Südtirol erhielten. Unter der Leitung von Judith Flarer und weiteren Ausbilderinnen bzw. Ausbildern erhielten wir detaillierte Informationen über die verschiedenen Ausbildungswege für die Primarstufe, die Sekundarstufen I und II sowie die Berufsbildung. Aktuell nehmen über 140 Personen an den verschiedenen Ausbildungszyklen teil. Die Ausbildung ist stark praxisbezogen: Unterrichtsbesuche, Hospitationen, Anwendungsaufträge und Seminartage strukturieren den Lernprozess. Der Mentoringprozess ist klar geregelt und wird durch regelmäßige Begleitung und kollegiale Beratung unterstützt. Leistungsnachweise beinhalten unter anderem Unterrichtsplanung, Konﬂiktanalysen, Projektarbeiten und ein Abschlusskolloquium. Besonders betont wird die Bedeutung der professionellen Lerngemeinschaft, die den Auszubildenden hilft, ihr pädagogisches Handeln kontinuierlich zu reﬂektieren. Ein reger und oﬀener Austausch mit den Lehramtsanwärterinnen und -anwärtern ermöglicht authentische Einblicke in den Ausbildungsalltag und verdeutlicht die hohe Qualität und Tiefe der Ausbildung.
Den Abschluss des Tages bildete eine gemeinsame Wanderung in der Berglandschaft rund um Brixen. Trotz der anspruchsvollen Strecke herrschte eine positive und gemeinschaftliche Stimmung, die den Teamzusammenhalt stärkte und den Tag auf angenehme Weise abrundete.

Studienfahrt nach Finnland: Einblicke in das finnische Bildungssystem und gelebte Demokratie 2024

Die diesjährige Studienfahrt nach Finnland begann für einige unserer LiV bereits am 10. Mai, während der Rest der Gruppe zusammen mit unseren Ausbildungskräften Ande Moll und Timo Schweighöfer am Sonntagabend nachreiste. Mit unserer Ankunft in Finnland erwachte nicht nur der Frühling, sondern auch unser Engagement für die Stärkung demokratischer Werte.

Von Anfang an zeigte sich, wie eine Studienfahrt ins europäische Ausland dazu beiträgt, Verständnis, Respekt und Zusammenarbeit zwischen Teilnehmenden und Gastländern zu fördern. Durch den direkten Kontakt mit anderen Kulturen und Bildungssystemen lernten wir unterschiedliche Perspektiven und Lebensweisen kennen und schätzen. Dies stärkte nicht nur unser europäisches Bewusstsein, sondern förderte auch den Zusammenhalt innerhalb der Gruppe und unter den europäischen Staaten.

Unser Programm begann am 13. Mai mit einem Besuch der HAAGA-Helia Universität in Helsinki, wo uns Dr. Sini Bask und Dr. Yucel Ger interessante Einblicke in das finnische Bildungssystem und das CHALLENGE-FAILURE-VICTORY-Modell gaben. Am 14. Mai folgte eine Exkursion zum Business College Helsinki, bei der wir das finnische berufliche Bildungssystem (VET) erkundeten und innovative Ansätze zur Förderung von Partizipation und Inklusion entdeckten.

Besonders beeindruckend war der Besuch im „Ammattiopisto Live“ am 16. Mai, wo wir die hervorragende Integration von Schülerinnen und Schülern mit besonderen Bedürfnissen erlebten. Die moderne Ausstattung und die maßgeschneiderten Bildungspläne des Colleges verdeutlichten, wie sehr das finnische Bildungssystem auf individuelle Förderung und Inklusion setzt.

Neben den fachlichen Aspekten kamen auch kulturelle Highlights nicht zu kurz. Wir besichtigten die Temppeliaukio-Kirche, unternahmen eine Schiffsfahrt nach Suomenlinna und erkundeten die Schären Helsinkis. Jeder dieser Tage bot uns die Möglichkeit, die gewonnenen Eindrücke zu reflektieren und sie in den Kontext unseres eigenen Bildungssystems zu setzen.

Unsere Studienfahrt verdeutlichte, wie wichtig es ist, demokratische Werte durch Bildung zu fördern. Die entspannte Lernatmosphäre und die hohe Wertschätzung der Lehrkräfte, die wir in Finnland erleben durften, hinterließen einen bleibenden Eindruck. Wir kehren nach Deutschland zurück, bereichert durch neue Ideen und inspiriert von einem Bildungssystem, das auf Vertrauen und Kompetenzorientierung statt auf Notendruck setzt.

Ganz nach dem Motto „Europa stärken – Demokratie leben – Zusammen sind wir stark“ haben wir in Finnland nicht nur das finnische „Sisu“ kennengelernt, sondern auch den Wert europäischer Zusammenarbeit erfahren. Auch kleinere Krisen, wie die Herausforderungen am Flughafen, haben wir gemeinsam gemeistert und kehren mit vielen positiven Eindrücken und neuen Impulsen nach Hause zurück.

Europa stärken – Demokratie leben – Zusammen sind wir stark: Europafahrt nach Liverpool 2024

Während der fünftägigen Studienfahrt begaben sich elf Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst mit den Ausbildungskräften Barbara Rustige und Stefan Gillmann auf Erkundungsfahrt in die Hafenstadt Liverpool.
Im Zuge des Aufenthalts in Liverpool besuchten wir schulische Institutionen sowie die Edge Hill University, um zum einen das englische Schulsystem und um zum anderen die Lehrkräfteausbildung in England besser kennenlernen zu können.
Die Edge Hill University zeichnet sich, neben den verschiedensten Ausbildungsangeboten, besonders durch die Lehrkräfteausbildung aus. Durch zahlreiche Kooperationen mit umliegenden Schulen gewinnt die Edge Hill University zunehmend an Bekannt- und Beliebtheit. Nach einem herzlichen Empfang mit Tee und Gastgeschenken, einem intensiven Austausch über die Lehrkräfteausbildung mit einem Vergleich zwischen England und Deutschland erhielten wir durch einen Rundgang über das Universitätsgelände die Möglichkeit die Edge Hill University noch besser kennenzulernen. Am Nachmittag besuchten wir das Carmel College, welches ebenfalls mit der Edge Hill University kooperiert.
Der folgende Tag war durch den Besuch am Wirral Metropolitan College geprägt. Das Wirral Met College zeichnet sich durch eine praxisorientierte Ausbildung und eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis aus. Die verschiedensten Fachbereiche, die von Technik und Naturwissenschaften über Business Administration bis hin zu Public Services reichen, bieten eine hervorragende Grundlage, um die neuesten Methoden in der beruflichen Bildung zu erforschen und schließlich eine umfassende und praxisnahe Ausbildung zu ermöglichen.
Zuletzt erkundeten wir die Kings Leadership Academy, die vielfältige Eindrücke hinterließ. Nach einem herzlichen Empfang und einer kurzen Einführung zum Leitbild der secondary school, erhielten wir eine Schulführung und die Möglichkeit in unterschiedlichen Klassenstufen sowie Unterrichtsfächern zu hospitieren. Auch hier wurde uns ein intensiver Austausch zum Bildungssystem ermöglicht.
Unter dem diesjährigen Thema „Europa stärken – Demokratie leben – Zusammen sind wir stark“ durften wir die genannten Bildungseinrichtungen sowie die beeindruckende Stadt Liverpool erkunden und mit lehrreichen sowie in Erinnerung bleibenden Erfahrungen und Erlebnissen nach Hause fahren.

Bildungsvielfalt in Tilburg: Eine Erkundungsreise des Europaseminars Gießen 2024

Die Erkundungsfahrt des Studienseminars Gießen nach Tilburg bot eine interessante und aufschlussreiche Gelegenheit, das niederländische Bildungssystem und verschiedene Ausbildungseinrichtungen kennenzulernen. Sie begann mit einem Besuch bei De Rooi Pannen, einer Ausbildungseinrichtung, die sich auf Gastronomie, Tourismus, Freizeit, Marketing und Berufe in Handel sowie auf kreative Berufe spezialisiert hat. Die praxisorientierte Ausbildung ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern wertvolle Erfahrung mit hohem Alltagsbezug zu sammeln. Ein Beispiel und Highlight war unsere Teilnahme am 5-Gänge-Menü „El Viaje“ im mexikanischen Stil im hoteleigenen Restaurant – geplant und umgesetzt durch die Auszubildenden der Gastronomie.
Der nächste Programmpunkt führte zum ROC Tilburg – Regional Centre for Vocational Education and Training, einer Berufsschule bzw. einem Bildungszentrum direkt in Tilburg. Das ROC bietet eine Vielzahl von beruflichen Ausbildungsprogrammen und beruflichen Weiterbildungen in Bereichen wie Handwerk, Technik, Gesundheitswesen, Sozialwesen und Wirtschaft an.
Mit dem Besuch an der Hochschule Fontys erhielten wir einen Einblick in das Lehramtsstudium in den Niederlanden. Viele Lehramtsstudierende absolvieren das Studium in Teilzeit und berufsbegleitend und erhalten teilweise schon während des Studiums feste Arbeitsverträge. Ein Referendariat, wie es in Deutschland üblich ist, gibt es in den Niederlanden nicht.
Der letzte Besuch unserer Erkundungsfahrt führte uns zur SCT in Rotterdam, einer Schule, die sich auf die Ausbildung von Seeleuten spezialisiert hat. Mit Hilfe eines Schiffsimulators und sämtlicher technischer und baulicher Ausstattung eines Schiffs werden angehende Fachkräfte im Schifffahrtssektor besonders praxisnah ausgebildet. Die Ausbildung bei STC bietet die Möglichkeit, sowohl eine Berufsausbildung als auch einen Hochschulabschluss zu erlangen.
Die Vielfalt der besuchten Einrichtungen und die unterschiedlichen Ansätze in der theoretischen und praktischen Ausbildung mit der engen Verzahnung von Theorie und Praxis haben uns wertvolle Erkenntnisse und Anregungen für unsere eigene pädagogische Arbeit gegeben um diese, dort wo möglich, selbst zu erproben.

Innovative Bildung in Österreich: Unsere inspirierende Europafahrt 2024

Das Europa-Studienseminar Gießen begab sich vom 22. bis 26. April 2024 auf eine spannende Bildungsreise nach Österreich. Unter dem Jahresthema „Europa stärken – Demokratie leben – Zusammen sind wir stark“ erkundeten wir neun LiV mit den Ausbildungskräften Nadine Friedewald und Klaus Oehmann verschiedene innovative Bildungseinrichtungen in Österreich.
Unsere erste Station war die Pädagogische Hochschule Kärnten in Klagenfurt. Hier erhielten wir wertvolle Einblicke in das österreichische Schulsystem und wurden mit den neuesten Entwicklungen im Bereich künstliche Intelligenz im Unterricht vertraut gemacht. Besonders beeindruckte uns der praxisorientierte Ansatz und die Diskussion ethischer Aspekte der KI-Nutzung.
Im Educational Lab des Lakeside Science and Technology Parks erlebten wir, wie Bildung, Wissenschaft und Technologie synergetisch zusammenwirken. Die interaktiven Workshops zu Themen wie Robotik und Umweltwissenschaften zeigten eindrucksvoll, wie eigenständiges und problemlösungsorientiertes Lernen gefördert werden kann.
Den Abschluss bildete der Besuch der Höheren Technischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt in Ferlach. Die praxisnahe Ausbildung, insbesondere im Bereich Büchsenmacherei und Waffentechnik sowie die enge Verzahnung mit der Industrie beeindruckte uns nachhaltig.
Aus diesen Besuchen gewannen wir wichtige Erkenntnisse für unseren eigenen Unterricht:
1. Die Integration von Praxisprojekten fördert nachhaltiges Lernen.
2. Interkultureller Austausch stärkt die Europakompetenz der Lernenden.
3. Die Förderung von Selbstständigkeit und kritischem Denken ist essenziell.
4. Technologie sollte sinnvoll und ethisch reflektiert im Unterricht eingesetzt werden.
Inspiriert von diesen Erfahrungen möchten wir nun verstärkt praxisorientierte Projekte in unseren Unterricht integrieren, internationale Kooperationen fördern und unsere Lernenden ermutigen, sich aktiv mit europäischen Themen auseinanderzusetzen. So tragen wir dazu bei, Europa zu stärken und demokratisches Bewusstsein zu fördern – denn zusammen sind wir stark!

Das Bildungssystem in Südtirol erkunden – Europafahrt des Europaseminars 2023

Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst mit ihren beiden Ausbildungskräften Sabine Sayh und Christoph Schubert verbrachten eine Woche in Südtirol, um das dortige Bildungssystem zu erkunden. Auf dem Programm der Woche standen die Emma-Hellenstainer-Schule und die Tschugmall-Schule in Brixen und die Lehrkräfteausbildung am Studienseminar in Bozen.
Das Highlight an der Emma-Hellenstainer-Schule in Brixen Tages war das drei-Gänge-Menü, welches von Auszubildenden zubereitet und serviert wurde. Die beruﬂiche Schule, an der viele Gastronomieberufe, wie Servicekräfte, Köchinnen und Köche, Bäckerinnen und Bäcker und Metzgerinnen und Metzger ausgebildet werden, hat uns zudem das Konzept des „Lernens in Eigenverantwortung“ veranschaulicht. An dem Konzept hat uns begeistert, wie selbstorganisiertes Lernen trotz vorhandener gesetzlicher Richtlinien, wie zum Beispiel des Stundenplans, umgesetzt werden kann.
Am Nachmittag haben wir die beruﬂiche Schule „Tschugmall“ besucht. Dort wurde uns das System der beruﬂichen Schulen und die Umsetzung von Inklusion in Südtirol nähergebracht. Zudem haben wir einen Rundgang durch das Schulgebäude mit den dazugehörigen Werkstätten erhalten. Am Donnerstag durften wir an den kreativen und aktivierenden Projekt-Abschlusspräsentationen angehender Lehrerinnen und Lehrer am Studienseminar in Bozen teilnehmen. Projektthemen waren unter anderem: die Anbringung einer Photovoltaikanlage auf einem landwirtschaftlichen Betrieb, die Organisation eines Spendenlaufs und einer kunstgeschichtlichen Ausstellung sowie die Erstellung von Bewegungsgeschichten für Senioreninnen und Senioren. In Zukunft werden wir die ein oder andere gezeigte kreative Methode selbst im Unterricht einbinden. Durch den anschließenden Austausch haben wir einen guten Einblick über die Ausbildung und die Arbeit von Lehrerinnen und Lehrer in Südtirol erhalten.
Am Kulturtag wurde eine gemeinsame Wanderung in den Bergen gemacht. Der atemberaubende Blick auf die malerischen Berge der Rosengarten-Gruppe wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.
Am Donnerstagabend haben wir im Rahmen eines gemeinsamen Abschlussabends die Erkundungsfahrt nach Südtirol reflektiert und überlegt, wie wir das Erkundete und Erlernte an den hessischen Beruflichen Schulen umsetzen können.

Europafahrt Schweiz: «Innovation und Veränderungen brauchen Mut» 2023

Unter dem Motto: „Mut für die Zukunft“ ging es für uns neun zukünftige Lehrkräfte auf Europafahrt in die Schweiz. Ziel war es, das schweizerische Bildungssystems und seine Besonderheiten kennen zu lernen, Impulse und Ideen für den eigenen Unterricht mitzunehmen und hier weiterzudenken sowie aktiv mit zu gestalten. Die erste Schule war die «Grundacher Schule» in Samen. Diese Schule war in besonderem Maße inspirierend. Die Schule wurde uns durch die Schulleitung Karin Anderhalden sowie ihrem stellvertretenden Schulleiter Victor Steiner nahegebracht. Ein Grundgedanke der Schule ist: Motivation entsteht durch Autonomie, Erfolg und gute Beziehungen. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung überfachlicher Kompetenzen. In der Schule selbst, aber auch zwischen den Lernenden, war eine außerordentliche freie und wertschätzende Atmosphäre spürbar, die einen Teil von uns LiV nachhaltig geprägt hat. Die Lehrkräfte sehen sich als Lernbegleiter. Heterogenität wird als Chance und Bereicherung wahrgenommen. Diese Einstellung wird dort von den Erwachsenen im Alltag vorgelebt. Die nächste Schule war die «IDM» innerhalb des Kantons Bern. Diese Schule hat mehrere Standorte. Wir besuchten zuerst den Hauptstandort in Thun und später die Brückenangebote in Spiez. Ben Hüter (Schulleiter) führte uns durch den Vormittag. Die Lernenden mit ihren Ansichten, Lebenswelten und Interessen stehen hier im Mittelpunkt. Nach dem Motto Ich – Du – Miteinander. Am letzten Tag unserer Studienreise besuchten wir die EHB – Eidgenössische Hochschule für Berufsbildung in Zollikofen. Dies ist eine angesehene Institution, die sich der Aus- und Weiterbildung im Bereich der beruflichen Bildung widmet. Die EHB ist uns als eine sehr vielseitige Organisation in Erinnerung geblieben wobei der Fokus dabei auf der Stärkung der Lehr- und Führungskompetenzen in den verschiedenen Berufsfeldern liegt. Insgesamt war die Europafahrt für uns LiV außerordentlich inspirierend. Den Mut aufzubringen neue Wege zu gehen um die Lernenden zu begleiten, ist das was wir versuchen möchten auf unsere ganz eigene Art mit in das Klassenzimmer zu nehmen. Es waren hierbei vor allem die Werte und die entsprechende Haltung der Schulleiterinnen und Schulleiter und Lehrkräfte, die wir als besonders empfunden haben.

Europafahrt ermöglicht LiV wertvolle Erfahrungen in Stockholm 2023

Eine Gruppe von 9 LiV aus dem HS1 und HS2 begab sich kürzlich auf eine inspirierende Europafahrt nach Stockholm, um das schwedische Bildungssystem kennenzulernen. Ziel der Reise war es, verschiedene Bildungseinrichtungen zu erkunden, Einblicke in das schwedische Bildungssystem zu gewinnen und die Arbeits- und Ausbildungskultur Schwedens zu erfassen.
Die erste Station der Erkundungstour führte die neun Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst und ihre Ausbilderinnen, Ande Moll und Sigrid Bruns, zur Noblaskolan Saltsjö Boo. Sowohl die Vorschule als auch die Grundschule der Noblaskolan Saltsjö Boo legen großen Wert auf die individuelle Förderung der Kinder und schaffen eine angenehme Lernumgebung. Die enge Verbindung zur Natur, kreative Raumgestaltung und Gemeinschaftsaktivitäten tragen dazu bei, dass sich die Schülerinnen und Schüler der Schule wohlfühlen. Besonders beeindruckend ist die Arbeit und der regelmäßige Austausch in Lehrerinnenteams und Lehrerteams, die aus Lehrkräften, After-School-Lehrkräften und Förderkräften bestehen. So wird sichergestellt, dass alle Lernenden individuell gefördert werden. Die Reise führte die Gruppe auch zum Kunskapsgymnasiet in Västeras, einem Gymnasium, das sich auf die Studienvorbereitung spezialisiert hat. Das Schulsystem gliedert sich hier in 18 ausbildungsvorbereitende- und studienvorbereitende Programme. Jedes Programm besteht aus Pflicht- und Wahlmodulen sowie Selbstlerneinheiten, die den Schülerinnen und Schülern Flexibilität und die Förderung persönlicher Interessen ermöglichen. Die individuelle Betreuung und Entwicklung der Lernenden stehen im Vordergrund, unterstützt durch regelmäßige Beratungsgespräche und Gruppencoachings. Darüber hinaus schafft die offene Gestaltung der Unterrichtsräume eine angenehme Arbeitsatmosphäre, die zum Lernen und Forschen einlädt. Die abschließende Erkundung führte die Gruppe zur Internationella Hotelloch- und Restaurangskolan im Zentrum von Stockholm. Diese Schule bildet Hotel- und Restaurantfachkräfte praxisbezogen und in enger Zusammenarbeit mit Unternehmen aus. Besonders stolz ist die Schule auf ihre Auszeichnung als Schule für Diversität und Vielfalt. Die praxisnahe Ausbildung erfolgt hausintern in einer Bäckerei, mehreren Restaurants, einer Großraumküche und Hotelzimmern. Die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, ein echtes Restaurant mit Gästen zu führen oder eine Bäckerei zu betreiben. Das Ausbildungssystem, bestehend aus drei Praxistagen und zwei Schultagen, bietet den Studierenden umfassende Berufserfahrung und führt zu einer hohen Arbeitsvermittlungsquote (99%).
Die Erkundungstouren durch die Schulen ermöglichten den LiV wertvolle Einblicke in das schwedische Bildungssystem, welches sich durch eine selbstorganisierte Lernkultur, hohe Bildungsgerechtigkeit, individuelle Förderung und gute finanzielle Mittel auszeichnet. Die Diskussionen über gleiche Standards in privaten und öffentlichen Schulen, sowie die Einführung zentraler Abschlussprüfungen für bessere Vergleichbarkeit gehörten ebenfalls zu den wertvollen Erfahrungen für die LiV.
Neben den Schulbesuchen genoss die Gruppe auch eine ausgedehnte Wanderung durch die schwedische Natur und eine Schärenfahrt, um die Verbindung der Schweden zur Natur und die Phasen von Anspannung und Entspannung im schwedischen Alltag zu erleben. Diese Selbstregulierung spiegelt sich auch in der Arbeits- und Ausbildungskultur wider und trägt zur entspannten Atmosphäre bei. Insgesamt sind die LiV mit einer Fülle von Erkenntnissen über das schwedische Bildungssystem zurück nach Deutschland gekommen. Die inspirierenden Einblicke und Diskussionen haben gezeigt, wie selbstorganisiertes Lernen, individuelle Förderung und eine angenehme Lernumgebung den Lernenden optimale Bedingungen bieten, um ihre Fähigkeiten zu entfalten und die Gesellschaft von morgen mitzugestalten.

Erkundung des Bildungssystems in England / Liverpool – Individuelles Lernen 2022

Über den eigenen Tellerrand hinausschauen, das war es, worum es in der fünftägigen Studienreise nach Liverpool ging – kulturell, bildungspolitisch und gesellschaftlich. Nach zwei Jahren Corona-Beschränkungen ging es dieses Jahr wieder auf Europafahrt. Anderes Land, andere Sitten, anderes Bildungssystem, all das galt es zu erkunden.
Bereits am Morgen nach der Ankunft in Great Britain stand der Besuch einer Universität auf dem “Stundenplan” der Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst mit ihren Ausbildungskräften Barbara Rustige und Stefan Gillmann des Europa-Studienseminars für berufliche Schulen Gießen. Die „Edge Hill University“ Ormskirk wurde ursprünglich als reine Lehrstätte für die Lehrerausbildung gegründet. Mittlerweile ist das Ausbildungsangebot deutlich breiter gefächert. Die Ausbildung angehender Lehrkräfte nimmt aber immer noch einen großen Stellenwert ein und es gibt zahlreiche Kooperationen mit umliegenden Schulen. Anschließend an einen Rundgang über das Uni-Gelände wurde die Zeit für einen gewinnbringenden intensiven Austausch mit verschiedenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universität über die britische Lehrkraftausbildung und das britische Schulsystem genutzt.
Den Nachmittag desselben Tages verbrachte man an der „Catholic Primary School Our Lady the Immaculate“. Nach einer Schulführung von Schülerinnen der Schule hospitierten die angehenden Lehrkräfte aus Deutschland in unterschiedlichen Klassenstufen und erhielten interessante Einblicke in Grundschule und Kindergarten eines sich deutlich von Deutschland unterscheidenden Bildungssystems.
Ein College, das “St Helens FE College”, sowie eine Secondary School, die “Kings Leadership Academy” von Liverpool füllten die nächsten Tage der Reise. Auch an diesen beiden Schulen wurden die Gäste aus Deutschland herzlich in Empfang genommen und konnten sowohl viele Eindrücke andersartigen Unterrichts gewinnen als auch individuelle Gespräche mit Kollegeninnen und Kollegen aus England über das Für und Wider unterschiedlicher Bildungssysteme und den, nicht nur durch die Corona-Krise immer wichtiger erscheinenden, Einsatz digitaler Medien führen.
Nicht zuletzt trug zudem die gute Unterbringung direkt an den Docks sowie die beeindruckende Stadt Liverpool dazu bei, dass die Studienreise für alle Beteiligte zu einer lehrreichen und wunderbaren Erfahrung innerhalb der Lehrerausbildung wurde.

Erkundung des Bildungssystems in Österreich und der Montessori-Schule München 2022

Das Team Österreich startete seine „Europastudienseminar Gießen“ typische „Erkundungsfahrt der Bildungssysteme im europäischen Ausland“ am Morgen des Muttertages. Startpunkt des etwa 1900 Kilometer langen Roadtrips war der Standort des Seminars, den alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gegen kurz nach neun Uhr in drei Fahrzeugen Richtung Süden verließen.
Die erste Station, kurz hinter der deutsch-österreichischen Grenze, war Salzburg. Nachdem nachmittags alle das Hotel erreichten, zog ein Teil der Gruppe zu Fuß, ein anderer mit dem Bus los. Treffpunkt war eine Gaststätte, in der wir zu Abend aßen und erste Instruktionen für die kommenden Tage erhielten. Anschließend traten wir den Rückweg zum Hotel an.
Am Montag erkundeten wir die Landesberufsschule in Hallein. Dort konnten wir Fräs- und Drehmaschinen in üppiger Anzahl bewundern. Diese sind der schulischen Ausbildung der jeweiligen Gewerke dienlich. Ebenso konnten wir Einblicke in weitere gewerbliche Ausbildungsberufe und deren typische Arbeitsumfelder bestaunen. Eine Besonderheit der Schule ist eine Halle mit drei funktionstüchtigen Liftanlagen, an denen Seilbahntechnikerinnen und Seilbahntechniker ausgebildet werden.
Mit sehr vielen Eindrücken im Gepäck, reiste unsere Gruppe weiter Richtung Süden und traf am frühen Nachmittag in Klagenfurt am Wörthersee ein. Der Drang nach etwas Bewegung unter den Mitreisenden, führte uns an diesem Nachmittag auf eine ganz eigene „Reise“ innerhalb unseres Roadtrips. Wir wanderten. Auf teils schmalen, unwegsamen Pfaden ging es bergauf und bergab. Den bestrittenen Weg konnte man nicht immer als einen solchen bezeichnen und er barg vielerlei Herausforderungen. In Analogie zu unserem Referendariat waren die Wege, die wir bestritten, keine leichten und wir mussten auf stellenweise unbequemem Terrain unserem Ziel entgegengehen. Und genau das war das Großartige an dieser Wanderung. An unserem Ziel angekommen wurden wir mit dem Glitzern der untergehenden Sonne im Wörthersee belohnt. Mit diesem Potpourri an Wahrnehmungen ging es zurück in die Stadt, um uns bei einem gemeinsamen Abendessen auszutauschen.
Der Dienstag führte uns zur „Pädagogischen Hochschule Kärnten“ in Klagenfurt. Dort lernten wir das österreichische Bildungssystem näher kennen. Im Eingangsbereich der hochschuleigenen Bibliothek konnte man das Motto unsere Rundreise finden: „ich suchte dich nicht, wenn ich dich nicht schon gefunden hätte“. Wir suchten weiter und fanden an diesem Tag ein weltweit agierendes Unternehmen, das uns neben einigen hochtechnologischen Produktionsstraßen auch eine sehr gut ausgestattete Lehrwerkstatt für deren Auszubildende präsentierte. Den Abend gestalteten wir individuell.
Am Mittwoch erkundeten wir die Fachberufsschule in Villach. Begrüßt wurden wir durch den Schulleiter, der uns ausgiebig das Konzept dieser Schule vorstellte. Nach dem gemeinsamen Mittagessen hospitierten wir individuell in verschiedenen Klassen und konnten uns von der Umsetzung des Konzeptes ein eigenes Bild machen. Zurück in Klagenfurt tauschten wir uns beim gemeinsamen Abendessen über gewonnen Erkenntnisse aus.
Der Lakeside Science & Technology Park öffnete am Donnerstag seine Pforten für uns. Hier konnten wir bestaunen, was im MINT-Bereich möglich ist, wenn an Geldern zur Ausstattung nicht gespart wird und Stadt, Land sowie Bund gemeinsame Projekte unterstützen und sich für eine innovative Bildung, die Handlungsorientierung lebt, einsetzen. Ebenso durften wir aktiv miterleben, wie dort lebensnah gelehrt wird. Beeindruckt von Ausstattung und Umgebung reisten wir nordwärts. Um 21:00 Uhr fanden wir uns in einer Münchner Gaststätte ein, um ein letztes Mal in großer Runde den Abend ausklingen zu lassen.
Mit offenen Armen empfing uns am Freitagmorgen die Montessori Fachoberschule in München. Hier konnten wir uns nach einer kurzen Begrüßung durch den Schulleiter, durch individuelle Hospitationen von dem vorliegenden Konzept inspirieren lassen. In einer gemeinsamen Abschlussrunde stellten wir nicht nur die Eindrücke aus der Hospitation heraus, sondern nahmen uns Zeit, die Woche zu reflektieren. Anschließend traten wir die Heimreise an. Am späten Abend konnten wir mit einem Koffer voller Wäsche und einem mindestens so gewichtigen Koffer voller Eindrücke und Erkenntnisse in unsere gewohnte Umgebung zurückkehren.

Europa-Fahrt – Erkundung des Bildungssystems in den Niederlanden unter dem Motto – „zo echt kan lernen zun“ – 2022

Mit einer Fülle an Eindrücken, interessanten Erfahrungen und neuen Visionen zur Gestaltung von Schule und Unterricht, kehrten vierzehn LiV am vergangenen Freitag aus den Niederlanden zurück. Bereits am Anreisetag konnte ein umfangreicher Eindruck der Schule gewonnen werden, die in den kommenden vier Tagen das zu Hause der Gruppe werden sollte. Das ehemalige Kloster beeindruckte die Gruppe mit liebevoll gestaltetem Foyer und gepflegten Hotelzimmern. Die Führung der Hotelmanagerin Yasmina „hinter die Kulissen“ der Schule am Anreisetag zeigte unter anderem, wie die nächste Generation niederländischer Köche ausgebildet wird.
Geleitet wurde die Fahrt von den Ausbildern des Europa-Studienseminars Gießen Carsten Klein und Mario Rompel. Nicht zuletzt durch die große Erfahrung von Carsten Klein, der diese Fahrt nicht zum ersten Mal begleitet, ist es gelungen, ein abwechslungsreiches und spannendes Programm zu verwirklichen. Vor allem der Besuch der ROC, einer Produktionsschule in Tilburg, ist als eines der Highlights zu nennen. Hier werden verschiedenste Berufe in unterschiedlichsten Bereichen ausgebildet. Begeistert nahmen die angehenden Lehrkräfte die hochwertige und umfangreiche Ausstattung der Schule wahr. So waren nicht nur die Metaller von der Vorführung des virtuellen Schweißgerätes fasziniert. Fachrichtungsübergreifend haben auch die Schülerprojekte (wie z. B. eine automatische Verpackungsanlage für CDs), die an dieser Schule verwirklicht wurden, begeistert. Mit einem Besuch der Hafenstadt Rotterdam wurde die dort ansässige Berufsschule besichtigt, die insbesondere junge Menschen für Logistikberufe ausbildet. Neben einer Besichtigung, bei der besonders die moderne Ausstattung und die Sauberkeit aufgefallen sind, bekamen die LiV die Möglichkeit bei Kaffee und Stückchen mit den Schülerinnen und Schülern in den Austausch zu kommen.
Um ein Land und deren Ideen einer zeitgemäßen Bildung zu verstehen, müssen natürlich auch kulturelle und kulinarische Einblicke gesammelt werden. Dies gelang unter anderem mit einem Ausflug nach Amsterdam. Bei einer gemeinsamen Grachtenfahrt am Vormittag lernte die Gruppe die Stadt vom Wasser auskennen. Beim anschließenden Besuch verschiedener Märkte schließlich auch vom Lande aus. Die Gestaltung des Nachmittags war individuell. Hier stand entweder der Besuch verschiedener Museen oder auch eine Führung durch die hiesige Heineken Brauerei auf der Tagesordnung.
Kulinarisches Highlight der Fahrt war das Abschlussessen in der Villa Pastorie. In gemütlicher Atmosphäre und sehr gutem Essen ließen die LiV den Tag gemeinsam mit den Ausbildern gemütlich ausklingen.

V-SMS Schweden 2022 – one size does not fit all – Education based on the students

Mit zahlreichen neuen Ideen, Erfahrungen und einem echt schwedischen Rezept für Zimtschnecken kehrten sieben LiV und 2 Ausbilderinnen des Europa Studienseminars Gießen aus Stockholm zurück.
Im Rahmen einer mehrtägigen Studienfahrt erhielten wir vielfältige Möglichkeiten, das schwedische Schul- und Bildungssystem und damit auch ein Stück schwedischer Kultur kennenzulernen. Bereits die Unterkunft stellte die erste Sehenswürdigkeit der Fahrt dar und zeugt von der innovativen Kreativität der Schweden. Es handelte sich dabei um ein altes Gefängnis, das zu einem Hotel mit integriertem Museum umgebaut worden war. Während unseres Aufenthalts standen insbesondere 3 Bildungseinrichtungen im Mittelpunkt: das Kunskapsgymnasiet in Västeras, die Internationella Hotell- och Restaurangskolan und die Noblaskolan (eine Gesamtschule mit integrierter Vorschule) in Stockholm. Durch die hilfreiche Unterstützung unserer neuen Kooperationspartner gelang es, sehr vielschichtige und prägende Einblicke in das schwedische Bildungssystem zu erlangen. So waren wir bei unserem Besuch des Kunskapsgymnasiet in Västeras bereits beim Betreten der Schule von deren innovativem Raumkonzept begeistert. Die Direktorin der Schule begrüßte uns persönlich und begleitete uns zusammen mit einigen Lehrkräften durch den ganzen Tag. Beeindruckend waren hier insbesondere die individuellen Fördermöglichkeiten der Schule, die professionellen Coachingmöglichkeiten für Lehrende und Lernende, aber auch die Hospitationen im Unterricht. Der Austausch mit schwedischen Schülerinnen und Schülern sowie die Gespräche mit den schwedischen Kolleginnen und Kollegen beim gemeinsamen Mittagessen in der schuleigenen Kantine (in Schweden Standard) waren besonders schön, sehr erkenntnisreich und natürlich auch unterhaltsam.
Ein weiteres Highlight der Fahrt stellte der Besuch der Internationella Hotell- och Restaurangskolan dar. Die Schule ist eine zertifizierte „Schule der Vielfalt“ und zeichnet sich durch internationale Kooperationsprojekte aus. Wir erfuhren nicht nur viele neue Aspekte über das schwedische Berufsausbildungssystem, sondern wurden auch bestens mit den in der Schule produzierten Zimtschnecken und weiteren Leckereien versorgt. Die Produktionsstätten selbst, den schuleigenen Verkaufsraum, eine Hotelrezeption und viele andere Schulungsräume konnten wir im Anschluss bei einem Rundgang besichtigen. Beeindruckend war insbesondere die „Hall of Fame“. Sie stellt Bilder aller internationaler Berühmtheiten im Gastrobereich (Michelinsterneträger, ect.) aus, die einst an der Internationella Hotell- och Restaurangskolan gelernt haben. Abgerundet wurde dieser Tag durch die Einladung zu einem gemeinsamen 3-Gänge-Menü im schuleigenen Ausbildungsrestaurant, was ebenfalls zu reichlich Gesprächen mit Lehrkräften und Auszubildenden genutzt werden konnte.
Am letzten Tag der Studienfahrt waren wir Gäste der Noblaskolan, einer Gesamtschule mit integrierter Vorschule. Schon das tolle Außengelände war einladend, nicht nur die Schulzeit, sondern auch die Freizeit dort zu verbringen. Auch hier sind Inklusion und Förderung wichtige Teile des Selbstverständnisses. Die mediale und sozialpädagogische Ausstattung beeindruckte uns sehr. Neben dem Check-in mit dem Tablet, lernten wir auch wie „higge“ es in einem Klassenzimmer wird, wenn alle die Schuhe ausziehen. Überhaupt war beeindruckend, wie selbstverständlich Digitalisierung nicht nur in der Schule, sondern auch im schwedischen Alltag ist.
Zu den kulturellen Highlights zählten neben der Besichtigung der Stockholmer Altstadt, eine Schärenfahrt und der Besuch des Vasa-Museums. Im Nationalpark Hellasgarden konnten wir bei einer Wanderung in die Ruhe der schwedischen Wälder und Seen eintauchen, während wir Elche nur im Plüschformat gesehen haben.

Erkundungsfahrt nach Österreich

Das Programm der Reise nach Österreich war sehr vielfältig. 16 Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst mit ihren Ausbilderinnen Barbara Rustige und Kerstin Streiff erkundeten das Bildungssystem in Österreich. Der erste Besuch war an der Landesberufsschule Hallein. An dieser Schule wird u.a. der Beruf des/der „Seilbahntechnikers/Seilbahntechnikerin“ ausgebildet. Entsprechend hat die Schule einen eigenen Skilift und eine eigene Seilbahn. Ein Rundgang mit dem Schulleiter durch die Schule hat gezeigt, dass die technische Ausstattung beeindruckend ist. An die Schule ist ein Internat angegliedert, damit Lernende aus der ganzen Welt als Seilbahntechnikerin und Seilbahntechniker ausgebildet werden können. Aber auch für alle anderen Berufsausbildungen hat die Schule umfängliche Räumlichkeiten und Ausstattungen.
Ein weiterer Erkundungsbesuch war an der Fachberufsschule 1 in Villach. Der Schulleiter Herr Werner und der Schulinspektor berichteten vom österreichischem Bildungssystem. Die Implementation von kompetenzorientierten Lehrplänen ist ein Prio-Thema in Österreich. Neben einem intensiven Erfahrungs- und Berichtsaustausch wurden Hospitationen in verschiedenen Klassen angeboten.
Die Liebe und Fürsorge, die in Österreich in die Ausbildung und die Lehrlinge investiert wird, wurde am Donnerstag deutlich. Dank der pädagogischen Hochschule Kärnten durften wir bei einer Betriebsbesichtigung der Firma Mahle, nahe der slowenischen Grenze, einen Einblick in die vorbildlich strukturierte Aus- und Weiterbildung erhalten. Bei einer Gesprächsrunde mit Professor Arrich, Leiter der Berufspädagogik an der PH Kärnten, wurde die Lehrerinnenausbildung und Lehrerausbildung in Österreich thematisiert. Die Ausbildung ist der in Deutschland ähnlich, ein großer Unterschied ist allerdings, dass alle Lehrkräfte an beruflichen Schulen viele Jahre Berufserfahrungen haben müssen.

Abschließend ist zu sagen, dass diese Europafahrt vielfältig war und einen wesentlichen Beitrag geleistet hat, das eigene, aber auch andere Schulsysteme sowie die Gestaltung von Schule und Unterricht kritisch zu reflektieren und schließlich individuelle Schlussfolgerungen und möglicherweise Konsequenzen für den eigenen künftigen Unterricht zu ziehen.

Österreich

Erkundungsfahrt nach Liverpool / Großbritannien

Liverpool

„You’ll Never Walk Alone“ – Wer diese Worte liest, denkt direkt an Jürgen Klopp und die Hafenstadt Liverpool. Sechzehn Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst und die beiden Ausbildungskräfte Barbara Rustige und Stefan Gillmann besuchten dabei zwei schulische Institutionen und die Edge Hill University, um das englische Schulsystem kennenzulernen und sich über die dortige Lehrerinnenausbildung und Lehrerausbildung zu informieren.
Eine der besuchten Schulen, das Sixth-Form-College Birkenhead, ist eine besonders renommierte, weiterführende Schule aus dieser Region. Im britischen Schulsystem ist das College die Möglichkeit, den Zugang für verschiedene Studiengänge zu erwerben. Dazu braucht man in der Regel die sog. „A-Levels“, zum Beispiel im Bereich Naturwissenschaften, Psychologie, Recht, Kunst, Wirtschaft oder Soziologie.
Eine weitere erkundete Schule war die Hillside High School, eine Mittelstufe im Zentrum von Liverpool. Bei diesem Besuch fielen die Schuluniformen der Lernenden auf. Sehr interessant war die umfängliche sozialpädagogische Betreuung an der Schule, damit alle Lernenden ihren Abschluss erhalten.

Professoreninnen und Professoren, Referendareinnen und Referendare und die Beauftragten der Lehrerausbildung an der Edge Hill University informierten über die Ausbildung der Lehrkräfte in England und gaben somit einen tiefen Einblick in das dortige Schulsystem.

Erkundungsfahrt nach Helsinki/ Finnland

Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst mit ihren beiden Ausbilderinnen Ande Moll und Sigrid Bruns besuchten die TTS Research, die führend in der beruflichen Aus- und Weiterbildung von Jugendlichen und Erwachsenen ist. TTS ist der führende Entwickler der finnischen Weiterbildung und bietet berufliche Weiterbildung in der Erwachsenen- und Jugendbildung an.
Eine weitere Erkundung mit interessanten Vorträgen und Unterrichtshospitationen fand an der OMNIA statt.
Omnia ist eine „upper secondary level vocational school” und mit 50.000 Schülerinnen und Schüler und 700 Lehrkräften keine “normale” Schule, sondern eher ein Kompetenzzentrum an dem z.B. auch eine Volkshochschule ist.

Individualisierte Module bieten größtenteils praktische Aufgaben und beanspruchen die Schülerinnen und Schüler in unterschiedlichen beruflichen Anforderungsbereichen.
Ein weiteres Highlight war der Besuch des „Normaalilyseo“ in Helsinki. Dort werden speziell Referendarinnen und Referendare ausgebildet. Hier konnten Einblicke in den schulischen Alltag Helsinkis erlangt werden und es gab die Gelegenheit, mit anderen Lehrkräften und Auszubildenden ins Gespräch zu kommen.

Abschließend stand ein Besuch bei der Finish National Agency for Education auf dem Programm. Sie entwickelt (Aus-) Bildungsprogramme von der frühkindlichen Bildung bis hin zu lebenslangem Lernen. Zudem fördert sie die Internationalisierung in Finnland.

Helsinki