Bewegung bewegt – und hält beweglich: Innovative Erkenntnisse bei den Präsentationen der Europa-Studienfahrten

Was haben Schweden, die Schweiz, Frankreich und Italien gemeinsam? Auf den ersten Blick scheint es nicht offensichtlich – doch sie alle waren Ziele der diesjährigen Europa-Studienfahrten, bei denen innovative schulische Lern- und Bildungskonzepte erkundet wurden. Die dort gewonnenen Erkenntnisse wurden nun eindrucksvoll im Rahmen des Präsentationstags am Europaseminar vorgestellt.

Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst präsentierten gemeinsam mit ihren Ausbildungskräften die Ergebnisse in kreativ gestalteten „Länderräumen“. Dabei standen nicht nur Beobachtungen und Eindrücke im Vordergrund – vielmehr entwickelten die Teilnehmenden daraus konkrete berufliche Handlungssituationen, wie beispielsweise Exkursionen zum Europaparlament nach Straßburg, LernJobs für Unterrichte erstellen, Coaching Angebote für Lernende, selbstorganisierte Settings und höhere Verzahnung von Theorie und Praxis, die künftig an den beruflichen Schulen in Mittelhessen erprobt und umgesetzt werden sollen. Die Studienfahrten zeigen damit bereits erste Wirkungen in der Ausbildungsrealität.

In ihrer Begrüßung stellte Kerstin Streiff (stellvertretende Seminarleiterin des Studienseminars für berufliche Schulen Gießen) die Bedeutung der Mobilität in der Ausbildung in den Mittelpunkt. Richard Spanke (stellvertretender Schulleiter der Europaschule Theodor-Litt-Schule Gießen) knüpfte in seiner kreativ-kritischen Eröffnungsrede an Fotografien von Sebastião Salgado an und berichtete eindrucksvoll von schulischen Projekten, die aus vergangenen Studienfahrten hervorgegangen sind – darunter etwa Lernformate zur Demokratieförderung, nachhaltigkeitsorientierte Schülerfirmen oder partizipative Schulentwicklungsvorhaben.

In den Grußworten von Vertretern des Hessischen Ministeriums für Kultus, Bildung und Chancen (Stefan Düppers) und der Lehrkräfteakademie (Markus Abel) wurde ein gemeinsamer Tenor deutlich: Die Europa-Studienfahrten sind ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildungsarbeit am Europaseminar. Sie eröffnen die Möglichkeit, innovative pädagogische Ansätze anderer Länder kennenzulernen, kritisch zu reflektieren und gegebenenfalls für die eigene Praxis nutzbar zu machen. Gleichzeitig stärken sie die interkulturelle Kompetenz und Selbstreflexionsfähigkeit der angehenden Lehrkräfte – Grundlagen für eine zeitgemäße Ausbildung, die den europäischen Bildungsdialog fördert und einen Beitrag zum Erhalt von Frieden und Verständigung in Europa leistet.

Als Gäste konnten die Landtagsabgeordnete Nina Heidt-Sommer, der Bürgermeister der Stadt Gießen Alexander Wright, Michael Diehl, Leiter der Werner-von-Siemens-Schule Wetzlar, und weitere begrüßt werden.

Durch die engagierte Moderation von Julian Schmidt (Lehrkraft im Vorbereitungsdienst) und die lebendige Beteiligung zahlreicher Gäste entwickelte sich der Präsentationstag zu einem Raum für inspirierenden Austausch und gemeinsames Lernen.

Ein großer Dank gilt allen Fahrtverantwortlichen für ihre engagierte Organisation der Studienfahrten. Die Europa-Arbeit bleibt das Herzstück des Europaseminars – denn: Bewegung bewegt – und hält beweglich.