Demokratie und Frieden Europa-Aktionstag der mittelhessischen Europaschulen

Der diesjährige gemeinsame Aktionstag der mittelhessischen Europaschulen fand unter dem Titel „Demokratie und Frieden“ statt. Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler der Europaschulen der Region Mittelhessen, namentlich: Theodor-Litt-Schule Gießen, Freiherr-vom-Stein-Schule Gladenbach, Freiherr-vom-Stein-Schule Hünfelden, Gewerbliche Schulen des Lahn-Dill-Kreises in Dillenburg, Max-Eyth-Schule Alsfeld, des Europa-Studienseminars Gießen gestalteten und erlebten den Aktionstag am 27.05.2023 an der Werner-von-Siemens Schule in Wetzlar.
Michael Diehl, Schulleiter der Werner-von-Siemens Schule begrüßte die Gäste der Schulen, des Seminars, des Staatlichen Schulamts und des Hessischen Kultusministeriums. In seinen einführenden Worten zum Aktionstag betonte er die Bedeutung des Themas Frieden und Demokratie in der Bildung, besonders in „diesen Tagen, die von Kriegswirren und globalen Unsicherheiten geprägt“ sind. Diehl zitierte Robert Schuman, den Gründervater der Europäischen Gemeinschaft mit der Feststellung „Europäer wird man nicht durch Geburt, sondern durch Bildung“ und rief alle Anwesenden auf durch kontinuierliches Lernen, aufeinander zuzugehen, miteinander zu arbeiten und gemeinsam neue Erfahrungen zu sammeln, damit wir in Europa noch näher zusammenrücken.

Vor diesem Hintergrund starteten 60 Lernende der Europa-Schulen von der Grundschule bis zur Oberstufe Ihre Arbeit in vier verschiedenen Workshops.
Der Grundschulworkshop trug den Titel eines afrikanischen Sprichwortes „Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern.“ Zwei Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst des Europa-Studienseminars bastelten mit Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse Friedenstauben und gestalteten T-Shirts.
Der Escape Room „Charlies Botschaft“ zur Zukunft der Europäischen Union wurde von Oberstufenlernenden geknackt und in einer anschließenden Diskussionsrunde ausgewertet.
Die Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik leitete einen Workshop zum Thema „Kinderrechte“, Violence Prevention Network e.V. arbeitete mit jungen Erwachsenen zum Thema „Was ist schon normal? Mein Umgang mit Vielfalt“.
In einer abschließenden Präsentation tauschten sich alle Anwesenden über die vielfältigen Ergebnisse aus und die Regionalkoordinatorin Barbara Rustige stellte den Bezug zum Rahmenthema her. Eine Schülerin meinte abschließend „Wir haben ganz viel für den Frieden gearbeitet und hatten auch noch Spaß“. So schön kann also Lernen sein, wenn man nicht nur über Zusammenarbeit spricht, sondern diese auch vorlebt.
Ein besonderer Dank wurde den Europa-Koordinatoren, Markus Stamm und Thomas Kestermann, der Werner-von-Siemens Schule in Wetzlar für die Ermöglichung und Organisation der gemeinsamen Arbeit an ihrer Schule ausgesprochen.

Fortbildung Escape Game Charlies Botschaft – ein Escape Room zur Zukunft der Europäischen Union

„Wie sieht es mit der Zukunft der EU aus?“ war das Thema der Fortbildung, an der Kolleginnen und Kollegen der Europaschulen der Region Mitte und der Region Süd, finanziert durch die „Gesellschaft für europäische Bildungsprojekte e.V.“, teilgenommen haben. Durchgeführt wurde diese Fortbildung von dem Anbieter Polyspektiv aus Berlin.
Die Fragestellungen waren: „Wo ist Charlie?“ und „Wie soll die Rede geschrieben werden?“ Weil, Charlie (engste Beraterin der Kommissionspräsidentin) hatte eine Rede für sie verfasst, die in einer Stunde abgegeben werden sollte. Eine Rede zur Zukunft der Europäischen Union, kurz vor den nächsten Wahlen zum Europäischen Parlament. Und dann ist es passiert. Charlie ist verschwunden und die Rede nur unvollständig im Büro. Nur die Praktikantin von Charlie war noch in ihrem Büro. Jetzt ist es an den Besuchern des Escape Rooms, sowohl Charlie zu finden als auch die Rede zu vervollständigen. Dazu müssen jede Menge kniffelige Rätsel zu vielen Themen rund um die EU gelöst werden. Dabei ging es um Informationsgestaltung, Fake News, Gesetze, Werte, Digitalisierung/Datenschutz, Umwelt/ Verbraucherschutz und Rechtsstaatlichkeit.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben fleißig ein Rätsel nach dem anderen gelöst, um zum Schluss den Zahlencode für den Tresor zu erhalten, in der endlich die Nummer von Charlie hinterlegt war. Charlie konnte angerufen werden und kam in ihr Büro. Zudem wurde auch die Rede für die Präsidentin der Kommission vervollständigt.
Das Escape Game hat allen sehr gut gefallen. Im Anschluss wurde intensiv reflektiert, wie dieses Game im Unterricht eingesetzt werden kann und welche spannenden Themen zur EU sich daran anschließen können. In diesem Rahmen wurde auch über die Zielgruppe und über mögliche Reflexionsfragen diskutiert.
Die Materialien sind zudem von der Freiherr-vom-Stein Schule Hünfelden angeschafft worden. Sie können nun von den Europa-Schulen der Region Mitte ausgeliehen werden und an den Schulen zum Thema Europa zum Einsatz kommen.
Bereits am Aktionstag der mittelhessischen Europaschulen im Mai ist geplant, einen Workshop mit Oberstufenschülerinnen und -schülern mit diesem Escape Game durchzuführen.
Insgesamt eine sehr fruchtbare Fortbildung. Diese Methode ist sicherlich ein guter und motivierender Einstieg, um Lernende für das Thema Europa zu begeistern.

Gemeinsam Europa – Deutsch-griechische Beziehungen im 20./21. Jahrhundert – Bildungsreise Kreta

Im August 2022 nahmen Barbara Rustige und Kerstin Streiff an der Exkursion nach Chania /Kreta teil. Die Reise wurde organisiert von den Landesverbänden des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und der Landeszentrale für politische Bildung.
Die Herausforderungen für ein friedliches Europa sind derzeit vielfältig. Noch während durch die Corona-Pandemie der internationale Austausch nahezu zum Erliegen gekommen ist und massive wirtschaftliche Konsequenzen mit sich bringt, beginnt mit der russischen Invasion ein mörderischer Krieg auf unserem Kontinent. Die deutsch-griechischen Beziehungen besitzen vor diesem Hintergrund sehr große Bedeutung. In Chania / Kreta ging es um die Auseinandersetzung mit der Geschichte der deutsch-griechischen Beziehungen. Dazu wurden Erinnerungsorte aufgesucht und Gespräche mit Zeitzeug*innen, Historiker*innen und griechischen Kooperationspartner*innen im schulischen und universitären Bereich geführt.
Ausgehend von der deutschen Besatzung im Jahr 1941, des griechischen Widerstandes und der Rolle der jüdischen Gemeinde Kretas, fand eine Auseinandersetzung mit nationalen Erinnerungs- und Gedenkkulturen statt, um gezielt aktuelle Themen und Fragen hinsichtlich einer zukünftigen friedlichen und demokratischen Entwicklung Europas zu bearbeiten und auf eine friedliche Zukunft ausgerichtete Kooperationen auf den Weg zu bringen.

https://thueringen.volksbund.de/fileadmin/redaktion/Thueringen/LV_Thueringen/Projekte/Bildung/Studienfahrten2022/FlyerStF_Kreta_2022_mit_Anmeldung_03.06.2022.pdf

Führung durch das Hofgut Friedelhausen mit den LiV Ernährung – ein Europaschulprojekt

Am 02.November 2022 besuchten Referendar*innen des Berufsfeldes Ernährung und Hauswirtschaft das Hofgut Friedelhausen in Lollar, einen biologisch-dynamisch bewirtschafteten Hof, der als anerkannter Träger der Behindertenhilfe 75 Arbeitsplätze für Menschen mit Unterstützungsbedarf anbietet. Damit ist das Hofgut ein außerschulischer Lernort, an dem nicht nur gelebte Inklusion sondern auch ein vollständiger Betriebskreislauf für Schüler*innen erfahrbar wird – von der Haltung der Kühe bis hin zur Verarbeitung der Milch in der hofeigenen Käserei zu vielfältigen Molkereiprodukten sowie der Schweinezucht, die die überschüssige Molke aus der Käserei verwerten. Nach der Hofführung durften die Produkte verkostet werden.

WiVe on Tour – Betriebsbesichtigungen bei den Firmen Roto und Würth in Bad Mergentheim – ein Europaschulprojekt

Die Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst des Berufsfelds „Wirtschaft und Verwaltung“ besichtigten gemeinsam mit ihren Ausbildungskräften Barbara Rustige und Klaus Oehmann die beiden Firmen Roto und Würth in Bad Mergentheim.
Den Auftakt des Exkursionstages bildete am Vormittag die Besichtigung der Produktion von Dachflächenfenstern bei Roto. So lernten die LiV mehr über das zum Einsatz kommende Kanban-System kennen, welches seinen Ursprung in Japan hat und so viel bedeutet, wie „kleiner Zettel“. Dabei erfolgt die Produktionsprozesssteuerung in der Form, dass die nötigen Produktionsmaterialien immer zur rechten Zeit und passenden Menge an der genötigten Produktionslinie zur Verfügung stehen.
Ein besonderes Highlight war den Zuschnitt von Isolierglasscheiben für die Dachflächenfenster mitzuerleben, denn auch hier war der Automatisierungsgrad durch den Einsatz von Maschinen und hochmodernen Robotern beachtlich hoch.
Das Nachmittagsprogramm startete mit einem interessanten Vortrag, über die Entwicklung des Unternehmens Würth vom Zwei-Mann-Betrieb hin zum Weltmarktführer mit über 85.000 Beschäftigten. Am Standort in Bad Mergentheim, einem ehemaligen Bundeswehrareal werden auf eine Größe von ungefähr 300 Fußballfeldern, C-Teile vorberatet und versendet.
Im weiteren Verlauf des Nachmittags besichtigten die LiV den Logistikbereich, der 34 Kilometer Förderbänder und Europas größtes vollautomatisches Hochregallager für C-Teile umfasst. Anschließend probierten die angehenden Lehrkräfte sich in einem Escape-Room (WiScape) zurechtzufinden. Dieser wurde von den Auszubildenden in einer einjährigen Entwicklungszeit konzipiert und realisiert.
Am Ende des „außergewöhnlichen“ Seminartags stellten die LiV die hohe Bedeutsamkeit von Betriebsbesichtigungen und von Methoden mit Elementen des Gamifications für den Unterricht an beruflichen Schule heraus.

Aktionstag der mittelhessischen Europaschulen am 18. Mai 2022 an der Theodor-Litt-Schule Gießen

Europa-Aktionstag „Demokratielernen“
Bei dem alljährlich stattfindenden Europa-Aktionstag, der am 18.05. in Gießen an der Theodor-Litt-Schule unter Mitwirkung des Europa-Studienseminars für berufliche Schulen Gießen veranstaltet wurde, konnten Schülerinnen und Schüler verschiedene Workshops zum Thema „Demokratielernen“ besuchen. Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst haben drei der Workshops mit ihrer Ausbilderin Barbara Rustige geplant.
Einführende Worte zum Aktionstag wurden vom stellvertretenden Schulleiter, Herrn Richard Spahnke, und dem Leiter des EDIC Gießen, Herrn Michael Schär, gesprochen.
Insgesamt standen fünf Workshops zur Auswahl, in welche sich Lernende der mittelhessischen Europaschulen, von der vierten bis zur elften Klasse, einwählen konnten. Diese beinhalteten unter anderem Themen wie „Freiheit ohne Grenzen“, „Was ist schon normal!? Mein Umgang mit Vielfalt“ oder „Demokratie entdecken“. Fragen mit denen sich innerhalb der Workshops beschäftigt und auseinandergesetzt wurde, waren: was unter Demokratie, Solidarität, Freiheit oder Gerechtigkeit zu verstehen ist und was diese Themen in der heutigen Zeit für eine Bedeutung für die Schülerinnen und Schüler haben. Die Ergebnisse, die hierzu in den Workshops entstanden, waren sehr vielseitig und kreativ. Beispielsweise wurde ein Freiheitsglobus aus Styroporkugeln gebastelt, Interviews geführt, Plakate erstellt und eigene Erklärvideos gedreht. Die Ergebnisse wurden anschließend vor allen Anwesenden präsentiert und mit großem Applaus gewürdigt.
Zum Abschluss des Europa-Aktionstages folgte ein Vortrag von Nini Tsiklauri, die politische Aktivistin ist und sich für ein starkes Europa engagiert und einsetzt. Sie las aus ihrem Buch „Lasst uns um Europa kämpfen“ vor, in dem sie über ihre Flucht von Georgien nach Deutschland berichtete. Sie regte zum Nachdenken an und machte deutlich, wie wichtig es ist, den europäischen Gedanken zu stärken.

Das Europaseminar positioniert sich gegen den Krieg in der Ukraine

Friede und Freiheit für die Ukraine!

Schule der Zukunft – Vortrag von Prof. Burow auf der Ausbildertagung

Seminarentwicklung ist in einer sich schnell wandelnden Zeit ein zentrales Moment, um den gesellschaftlichen und digitalen Herausforderungen Stand halten zu können. Aus diesem Grund wurde Prof. Dr. Burow als Referent geladen und gab den Ausbilderinnen und Ausbildern des Europaseminars einen intensiven und zukunftsweisenden Einblick in die Schule(n) der Zukunft.

Nicht nur die Digitalisierung, sondern auch Trends in der Bildung wie Gesundheitsförderung, Vernetzung und Glücksorientierung stellen die Schullandschaft vor Umbrüche.

Mit diesen Erkenntnissen wurden Seminarentwicklungsaufgaben im Europaseminar vorangebracht und Indikatoren für Medienbildungskompetenzen vereinbart sowie Ideen für die zukünftige Europa-Arbeit entwickelt.

Europa-Woche: Sport als unverzichtbarer Partner der Integration und Interaktion

Als Europa-Studienseminar gehört es zum Programm den Blick auf Europa zu richten. Aufgrund der Reisebeschränkungen haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, ein interkulturell gestaltetes Projekt in und um Gießen zu planen und durchzuführen.

Elf Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst mit ihrer Ausbilderin Barbara Rustige und ihrem Ausbilder Micha Wiener verbrachten eine vielseitige Woche mit den Themen Sport, Bewegung, Achtsamkeit und Salutogenese.

Die Woche startete mit einem Actionbound auf den Spuren Europas, in dem Teams verschiedene Aufgaben innerhalb Gießens erledigen mussten.

Am Dienstag wurden die Aspekte Gesundheit und Salutogenese in den Blick genommen und der Tag wurde mit einem internationalen Frühstück gestartet. Im Anschluss daran wurden die LiV und Ausbildungskräfte durch eine professionelle Yogasession geführt und übten sich in Achtsamkeit.

Mittwochs waren die Teams auf der Suche nach europäischen Aspekten innerhalb Gießens, indem sich die Teams den Aufgaben eines Scavanger Hunts stellten.

Eine Fahrradtour wurde am Donnerstag entlang des Limes durchgeführt. Dabei wurden die Auswirkungen des Römischen Reichs auf das heutige Europa thematisiert. Das Fahrradfahren als Gruppe diente als Mittel für interkulturelle Verbindungen.

Die Gruppe lies die Woche am Dutenhofener See ausklingen und reflektierte dort die interkulturellen Erfahrungen und bereiteten diese medial auf.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Europaprojektwoche gezeigt hat, dass sportliche Aktivitäten ein verbindendes Element darstellen. Die Erfahrungen haben die Gruppe näher zusammen gebracht und bieten gleichzeitig einige Aspekte, die sich auch auf den Unterricht übertragen lassen.